Berg und Schad rasen zum Abschluss der Saison zum Sieg im Team SBX von Veysonnaz
Veysonnaz/Schweiz. Paul Berg (SC Konstanz) und Konstantin Schad (SC Miesbach) haben beim Saison-Abschluss der Snowboardcrosser am Sonntag die Schmach des Einzelrennens am Samstag mit einem Sieg im Team-Wettbewerb wettgemacht.
Am Sonntag kämpfte sich das Snowboard Germany-Duo mit Wut im Bauch durch die Vierer-Heats und dank einer formidablen Performance zum zweiten Team-SBX-Sieg nach Montafon 2013.
Nachdem Schad im Halbfinale seine herausragenden Fotofinish-Qualitäten mit einem Sieg gegen Olympiasieger Pierre Vaultier (FRA) unter Beweis gestellt hatte, sorgte der Bayer im großen Finale wenig später für das atemberaubendste Manöver des Tages.
Nachdem Berg nach einem Spitzenstart als Dritter auf Schad übergeben hatte, legte sich Schad die vor ihm liegenden Lucas Eguibar (ESP) und Alessandro Haemmerle (AUT) zurecht und zog in der vorletzten Kurve auf der Backside-Kante innen an den Konkurrenten vorbei.
In der finalen Linkskurve profitierte Schad dann von seinem Goofy-Stance und brachte den Sieg in trockene Tücher.
„Ich weiß auch nicht, wie das ging. Beim Überholen war eigentlich kein Platz mehr. Ich habe mein Brett ja selbst gar nicht mehr gesehen. Das Kunststück war dann aber, den Schwung zu behalten und nicht disqualifiziert zu werden“, erklärte der 30-Jährige nach seinem Husaren-Ritt.
„Der Sieg ist viel schöner, als vielleicht gestern alleine aufs Podium zu fahren. Das ganze Team hat nach dem Umbruch einen starken Job gemacht. Das haben wir uns verdient, das ist so geil.“
Zumal Erfolg den beiden Boardercrossern noch den Sprung auf Platz drei im Team SBX Weltcup-Abschlussranking ermöglichte. Der Titel bei den Männern ging an die viertplatzierten Italiener Emanuel Perathoner und Omar Visintin.
Die deutschen Damen Jana Fischer (SC Löffingen) und Hanna Ihedioha (SC Dingolfing) hatten nicht so viel Glück und schafften es nur auf Platz sieben.
Der Veysonnaz-Fluch der Boardercrosser geht weiter. Wieder verpassten die Deutschen am Samstag im Einzel ganz knapp das Podest.
Beim zwölften und damit letzten Einzel SBX der langen Weltcup-Saison am Samstag wiederholte sich das Pech der Snowboard Germany-Equipe von 2012.
Wie vor sechs Jahren hatten drei Rider den Sprung in das große Finale geschafft, und wie vor sechs Jahren verpasste das deutsche Trio den Sprung aufs Treppchen.
Konstantin Schad (SC Miesbach), Paul Berg (SC Konstanz) und Martin Nörl (DJK-SVAdlkofen) wurden Vierter, Fünfter und Sechster. Damals hatten Schad, Maximilian Stark und der jetzige Co-Trainer David Speiser das Podium verpasst, nachdem wie heute eine Kollision untereinander für zwei Athleten das Ende im Kampf um den Sieg bedeutet hatte, der letztlich, wie schon 2012, an Nate Holland (USA) ging.
„Ich bin mit Überspeed auf die anderen aufgefahren, bin gerade so an Martin vorbeigekommen, habe dann aber Paul in den Zaun geschickt. Ich kann mich zwar über den vierten Platz nach meiner Krankheitsgeschichte in diesem Winter nicht beschweren, aber es ist unfassbar bitter, dass von uns dreien keiner auf dem Podium steht.“, so Schad.
Sein Teamkollege Berg, der wie die Heats zuvor auch im Finale einen Top-Start erwischt hatte, trug es nach dem Finale ebenfalls mit Fassung: „Es lief eigentlich ganz gut. Es war zwar schwierig, von vorne zu fahren, aber das hat bis zum Finale ganz gut funktioniert. Da gibt es dann halt keine Freunde mehr. Außerdem war es keine Absicht, von daher ist alles gut.“
Zumal Berg die Saison als Weltcup-Vierter abschließen konnte: „Das war die erfolgreichste Saison meiner Karriere. Ich bin absolut zufrieden.“
Auch Jana Fischer (SC Löffingen) hatte kein Glück und wurde beim Sieg der Weltcup-Titelträgerin Michela Moioli (ITA) 15te. (nh)
Bild zur Meldung: Foto: Adam Johnston Photography