Acht Schwarzwälder Athleten bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang

08. 02. 2018
Freiburg. Am kommenden Freitag, 9. Februar, werden die XXIII Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang feierlich eröffnet. Vom 10. bis zum 25. Februar kämpfen die Athletinnen und Athleten in Südkorea um Gold, Silber und Bronze.

Vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) wurden insgesamt 154 Wintersportler in den verschiedenen Disziplinen nominiert. Insgesamt 58 DSV-Athletinnen und -Athleten aus acht Disziplinen fallen in das Kontingent des Deutschen Skiverbandes (DSV) - acht Athleten kommen aus dem Gebiet des Skiverbandes Schwarzwald (SVS). Und nimmt man den Wahl-Breitnauer Skispringer Stephan Leyhe dazu, ist es sogar noch ein weiterer Sportler aus der Region. So viel Olympiastarter sind ein neuer Rekord für den Skiverband Schwarzwald. „Das macht uns natürlich stolz“, freute sich SVS-Präsident Stefan Wirbser schon im Vorfeld der Nominierungsphase. Und Jeder der hinfährt, hat eine Medaillenchance. „Jetzt hoffen wir natürlich darauf, dass wie in der Vergangenheit seit Gründung des Ski-Internats (SKIF) in Furtwangen im Jahr 1984 ein Schwarzwälder Wintersportler mit einer Medaille nach Hause kommt“,  so Wirbser weiter.

Während für den Team-Olympiasieger im Skispringen, Andreas Wank (SC Hinterzarten) oder auch die Alpine Skirennläuferin Maren Wiesler (SC Münstertal) der Traum von Olympia wegen der verpassten Olympianorm des DOSB schon vor Beginn der Winterspiele geplatzt war, dürfen die acht nominierten Schwarzwälder Wintersportler vom Olympischen Edelmetall träumen. Der SVS stellt die Athleten im Kurzportrait vor. Den Zeitplan und viele weitere Informationen zu den Olympischen Winterspielen gibt es auf der Webseite des DOSB unter www.teamdeutschland.de
 
Stefanie Böhler (SC Ibach) – Die inzwischen 36-jährige Skilangläuferin ist die älteste und erfahrenste im deutschen Skilanglaufteam. Für die Hotzenwälderin, die seit längerer Zeit an ihrem Trainingsstützpunkt in Ruhpolding lebt, sind es bereits die vierten Olympischen Winterspiele. Nach Silber in Turin und Bronze in Sotchi würde die seit diesem Jahr mit aktuell 338 Weltcup-Starts neue Weltrekordhalterin gerne mit der DSV-Staffel allzu gerne nochmals auf das Podest laufen. In ihrer Freizeit hat sich Böhler der Malerei verschrieben und kann dabei vom Trainings- und Wettkampfstress abschalten
 
Sandra Ringwald (ST Schonach-Rohrhardsberg) – Als eine der ersten Sportlerinnen schaffte die sprintstarke Skilangläuferin die Olympianorm. Für die Freundin des Nordischen Kombinierers, Fabian Rießle sind es die ersten Olympischen Winterspiele. Die Silbermedaillengewinnerin der Junioren-Weltmeisterschaft 2013 in Liberec läuft derzeit im Olympiawinter ihre stärkste Weltcup-Saison. Nun will die 27-jährige nach Möglichkeit auch bei einem Großereignis auf das Podest, was an einem Sahnetag keine Utopie bleiben muss. Mit der DSV-Frauenstaffel besteht ebenfalls eine reale Chance auf eine Olympiamedaille.
 
Benedikt Doll (SZ Breitnau) – Ende Januar kehrte der Biathlet mit der deutschen Biathlon-Olympiamannschaft nach Hochfilzen zurück. Fast auf den Tag genau vor einem Jahr gelang dem 27-jährigen Skijäger mit einer fehlerfreien Schießleistung das Husarenstück und Benedikt Doll wurde zur Überraschung aller Experten Sprint-Weltmeister. Läuferisch ist Benni Weltklasse, entscheidend über den Ausgang des Wettkampfs ist bei ihm die Leistung am Schießstand. Bleibt Benedikt Doll fehlerfrei, sind seine Chancen auch in PyeongChang groß, erneut mit einer Medaille in den Hochschwarzwald zurückzukehren.
 
Roman Rees (SV Schauinsland) –  Der Hofsgrunder gehört zu den großen Talenten im deutschen Biathlonsport. Um ganze 12,8 Sekunden verpasste der 24-jährige Zöllner beim Heimweltcup in Ruhpolding nach einer fehlerfreien Schießleistung im Einzel über 20 Kilometer seinen ersten Podestplatz nur denkbar knapp – jubeln konnte Roman Rees trotzdem. Mit Rang vier schaffte er die direkte Olympianorm. Wegen seiner stoischen Ruhe am Schießstand ist der Junioren-Weltmeister in der Staffel durchaus ein berechtigter Kandidat für die Staffel.
 
Fabian Rießle (SZ Breitnau) – Little „Rio“ wie er im Mannschafs- und Freundeskreis genannt wird, bestreitet in PyeongChang nach Sotschi 2014 seine zweiten Olympischen Winterspiele. Pünktlich zum bevorstehenden Großereignis „Olympia“ ist der Winterzweikämpfer aus St. Märgen nach anfänglichen Problemen beim Springen wieder richtig in Fahrt gekommen. Dem Weltcupsieg Mitte Dezember in Ramsau/Österreich ließ Fabian Rießle in den letzten Wettkämpfen weitere „Top 3-Platzierungen“. Nach Silber und Bronze in Sotschi müsste es schon mit dem Teufel zu gehen, sollte der zweifache Teamweltmeister mit leeren Händen aus Südkorea heimkehren.
 
 
Ramona Straub (SC Langenordnach) – Die gelernte Gärtnerin aus dem Stadtteil von Titisee-Neustadt schaffte mit Rang vier beim Heim-Weltcup in Hinterzarten den ersten Teil der Olympianorm und bestätigte diese mit weiteren „Top 15“-Resultaten in den weitern Weltcups. Nach ihrem Kreuzbandriss im Winter 2014 meldete sich die 24-jährige nun eindrucksvoll in der erweiterten Weltspitze zurück. An einem guten Tag ist Ramona Straub eine ähnliche Überraschung zuzutrauen wie jüngst in Hinterzarten – ansonsten gilt bei ihr auch der Gedanke – schon dabei zu sein bei Olympia ist eine Menge wert.
 
Paul Berg (SC Konstanz) – Nach einem Kreuzbandriss und langer Leidenszeit meldete sich der Snowboard-Crosser gleich zum Auftakt des Olympiawinters mit dem Weltcupsieg in Val Thorens/Frankreich eindrucksvoll in der Weltelite zurück. Als aktueller Weltcup-Fünfter reist der 26-jährige Sportsoldat nach dem umjubelten dritten Platz beim Snowboard SBX Weltcup am Feldberg nach Südkorea. Bei seiner zweiten Olympiateilnahme hofft Paul Berg auf ein besseres Abschneiden als in Sotschi, als er im Viertelfinale gescheitert war.
 
Jana Fischer (SC Löffingen) -  Die 18-jährige Vize-Junioren-Weltmeisterin im Snowboardcross ist die jüngste Teilnehmerin des SVS an den Winterspielen. Die 18-jährige aus Bräunlingen überraschte zu Saisonbeginn und erfüllte in ihrer ersten Weltcup-Saison zur Überraschung vieler Experten die Olympianorm, musste aber bis zuletzt um den Ouotenplatz in der Olympiamannschaft von Snowboard Germany bangen. Auch wenn Fischer bei der Olympia-Generalprobe am Wochenende beim Heimweltcup am Feldberg gleich zweimal in der Quali gescheitert war, gehört ihr die Zukunft. „Da können wir sicher mit ihr rechnen“, hat Bundestrainer Bernhard Loer das große Potential und Talent der Schwarzwälderin erkannt. (joh)  
 

Bild zur Meldung: Sprintweltmeister Benedikt Doll hofft auch bei den Winterspielen in Pyongchang auf Edelmetall - Foto: Joachim Hahne